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Channel: Liebe – parkwaechter
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Panta rhei

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Manche Sachen ändern sich nie: Wie die Windeltüte einem Eisstock gleich über die Dielen zur Wohnungstür schlittert, wie Anatol immer noch nicht “Entschuldigung” sagen kann und stattdessen Tschugilung sagt, wie Ruben das Sprachspiel seiner Mutter imitiert, indem er Und was ich heut erlebt hab, interessiert dich wohl gar nicht? sagt. Und wie mir die Zeit zwischen den Fingern zerrinnt. Höchste Zeit, im Vorübergehen einzufangen, was im Fluss ist und doch immer wiederkehrt. Aber dass man nicht zweimal in denselben… wissen wir ja.

Denn im Laufe der Zeit ändern sich die Dinge doch, unmerklich. Irgendwann wird die Tüte nicht mehr über den Flur flitzen, weil Töli kein Statement mehr daraus machen wird, nicht aufs Klo zu gehen – und  längst gelernt haben wird, “Entschuldigung” zu sagen. Er wird akzeptieren, dass, wer Hilfe braucht, nicht wählerisch sein darf – und nicht mehr bei jedem Handgriff einfordern: die Mama macht des!  Ich werde darob sehr erleichtert sein und klammheimlich auch ein bisschen traurig.

Ruben wird andere, eigene Sprachspiele haben und nicht mehr auf meinen Arm springen, wenn ich nach Hause komme, Anatol mir nicht über den Arm streicheln, wenn wir zusammen kuscheln. Wenn wir überhaupt noch kuscheln.

Whoppa wird eine ferne sentimentale Erinnerung sein. Genauso der Streit um den Adventskalender. Und warum wir ihn abgehängt haben: ohne Belang, wenn nicht unbegreiflich. An die Stelle des Fußballspiels im Wohnzimmer wird das Computerspiel im eigenen Zimmer getreten sein. Das Geschreie und Gemaßregele wird andere Formen angenommen haben, nur die Scham wird immer noch die gleiche sein. Und die Liebe: Eine Quelle die Amen spricht (David Rokeah).



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